18 Jahre BDS, um Dunkelheit in Licht zu verwandeln

17.07.2023

Categories: Apartheid und Siedlungskolonialismus

BDS unterstützt Palästinenser*innen dabei, weiterhin die Dunkelheit des Siedlerkolonialismus und der Apartheid zu ertragen und Widerstand zu leisten bis wir das Licht der Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit und Würde erreichen.

Heute jährt sich zum 18. Mal der historische Aufruf der größten palästinensischen Koalition zu Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen des israelischen Regimes der militärischen Besatzung, des Siedlerkolonialismus und der Apartheid. An diesem Jahrestag gedenken wir der vielen dunklen Tage, die Schatten auf unsere Herzen geworfen haben. Allein in diesem Jahr waren Palästinenser*innen überall mit Israel eskalierenden Massakern, Gräueltaten, Belagerungen, Pogromen, Luftangriffen und unverhüllten Aufrufen zum Völkermord konfrontiert. Diese schmerzhaften und verheerenden Ereignisse markieren die dunkelste Stunde dieses 75 Jahre alten Unterdrückungsregimes – sie werfen aber auch Licht auf die bevorstehende Befreiung.

Von Jerusalem bis Gaza, von Masafer Yatta bis Jenin, vom Naqab bis Galiläa und in all unseren Flüchtlingslagern in Palästina und im Exil leisten wir der Kolonisierung unseres Landes und der gewaltsamen Vertreibung unseres Volkes Widerstand, genauso wie wir uns gegen ihre Versuche wehren, unsere Gedanken mit Horror und Hoffnungslosigkeit zu kolonisieren. Mit unserem breiten Widerstand in seinen vielfältigen Formen bleiben wir standhaft, leisten Widerstand und bestehen auf unserem vollen „Menü der Rechte“.

BDS unterstützt Palästinenser*innen dabei, weiterhin die Dunkelheit des Siedlerkolonialismus und der Apartheid zu ertragen und Widerstand zu leisten bis wir das Licht der Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit und Würde erreichen. Die gewaltfreie und antirassistische BDS-Bewegung wird mittlerweile von Massenbewegungen unterstützt, die für Gerechtigkeit für rassisch Diskriminierte und Indigene, für soziale, Wirtschafts-, Klima- und Geschlechtergerechtigkeit kämpfen und mehrere Millionen Menschen auf der ganzen Welt sowie Dutzende Gruppen progressiver Jüdinnen und Juden vertreten.

Internationale Persönlichkeiten, darunter die Nobelpreisträger*innen Erzbischof Desmond Tutu, Annie Ernaux, Charles P. Smith, Mairead Maguire, Adolfo Peres Esquivel, Jody Williams, Rigoberta Menchú und Betty Williams sowie einflussreiche Autor*innen wie Naomi Klein, Stéphane Hessel, Judith Butler und viele andere haben in Solidarität BDS, ein Militärembargo gegen Israel oder andere BDS-bezogene Maßnahmen für die Rechte der Palästinenser*innen befürwortet.

Anlässlich des 18. Jahrestages der BDS-Bewegung heben wir ihre unverzichtbare Rolle bei der Herbeiführung eines noch nie dagewesenen Narrativwechsels in Bezug auf Palästina und die unveräußerlichen Rechte des palästinensischen Volkes hervor und beleuchten die bedeutendsten Momente (außerhalb der arabischen Welt), in denen die BDS-Bewegung zur Förderung der Rechenschaftspflicht und zur Bekämpfung der Komplizenschaft von Staaten, Unternehmen und Institutionen weltweit beigetragen hat.

APARTHEID-FREIE RICHTLINIEN

2023: Die Anti-Apartheid-Abteilung der PLO, die BDS-Bewegung, der Rat der palästinensischen Menschenrechtsorganisationen (PHROC), das Palästinensische NRO-Netzwerk (PNGO) und das palästinensische Justizministerium haben einen gemeinsamen palästinensischen Anti-Apartheid-Aufruf veröffentlicht, in dem die Schaffung einer „Globalen Front zum Abbau von Israels Siedlerkolonialismus und Apartheid gefordert wird“.

2020 – 2023: 10 ehemalige Präsident*innen und mehr als 700 Abgeordnete, herausragende Persönlichkeiten und führende Vertreter*innen der Zivilgesellschaft aus dem globalen Süden reagieren auf den palästinensischen Aufruf gegen die israelische Apartheid. Sie fordern die UN auf, israelische Apartheid zu untersuchen, den UN-Sonderausschuss gegen Apartheid wieder zu aktivieren und Sanktionen zu verhängen. Seitdem hat eine wachsende Zahl von Staaten, angeführt von Südafrika und Namibia, die israelische Apartheid anerkannt, und die Zivilgesellschaft in der ganzen Welt drängt darauf, dass die Vereinten Nationen jetzt handeln.

2023: Städte auf der ganzen Welt brechen ihre Verbindungen zum israelischen Besatzungs- und Apartheidregime ab, darunter Barcelona, Lüttich, Verviers, Oslo und Belem.

2023: Das American Friends Service Committee (AFSC) ruft apartheidfreie Communities ins Leben, unterstützt von Dutzenden von Glaubensgemeinschaften und anderen Gemeinschaften in Nordamerika, die sich verpflichten, „von jeglicher Unterstützung für israelische Apartheid, Besatzung und Siedlerkolonialismus Abstand zu nehmen“.

2016 – 2023: Tausende Vereine, Restaurants, Geschäfte, Büros, Studierendenvereinigungen, Stadträte und Organisationen weltweit erklären sich zu apartheidfreien Zonen.

2021 – 2022: Amnesty International (2022), Human Rights Watch, B’Tselem (2021) und Al-Haq (2022) veröffentlichen bahnbrechende Berichte, die zu dem Schluss kommen, dass Israel gegenüber den Palästinenser*innen das Verbrechen der Apartheid, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, begeht.

RECHENSCHAFTSPFLICHT UND SANKTIONEN AUF STAATLICHER EBENE

2023: Das südafrikanische Parlament stimmt für die Herabstufung der diplomatischen Beziehungen zu Israel. Die Ministerin für internationale Beziehungen und Zusammenarbeit, Naledi Pandor, fordert den Internationalen Strafgerichtshof auf, Haftbefehle gegen die „führenden Vertreter*innen von Apartheid-Israel“ zu erlassen, die für „das Massaker an den Menschen in Palästina“ verantwortlich sind.

2023: Der PEGA-Ausschuss des Europäischen Parlaments erkennt an, dass aus Israel stammende Spyware illegal an Palästinenser*innen getestet wird. Damit erkennt er als erstes offizielles EU-Gremium an, dass die militärischen Beziehungen zu Israel ein erhebliches Risiko für die Menschenrechte darstellen, und fordert deren Einschränkung. Dies ist das Ergebnis des anhaltenden Drucks durch die #BanSpyware-Kampagne der BDS-Bewegung, einschließlich eines kürzlich durchgeführten globalen Aktionstages gegen Spyware, an dem über 3,4 Millionen Menschen weltweit ein Verbot von Spyware forderten.

2022 – 2023: Nach einer einjährigen Europäischen Bürgerinitiative (EBI) zum Verbot des Handels mit Siedlungen beschließt der Petitionsausschuss des EU-Parlaments (PETI) einstimmig, dass die Europäische Kommission auf unsere Forderung nach einem Stopp des Handels mit illegalen Siedlungen reagieren muss.

2020: In einem wichtigen juristischen Sieg für BDS entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) einstimmig, dass die repressive Verurteilung von BDS-Aktivist*innen durch das höchste französische Gericht im Jahr 2015, die gewaltfrei für einen Boykott Israels plädierten, gegen Artikel 10 (Meinungsfreiheit) der Europäischen Menschenrechtskonvention verstößt.

2016: Die Hohe Vertreterin der EU, Federica Mogherini, bekräftigt das #RightToBDS in der EU, nachdem Basiskampagnen und Briefe von über 350 Menschenrechtsorganisationen und 30 Abgeordneten unterzeichnet worden waren. Im selben Jahr lehnen die Niederlande Forderungen nach einer Bestrafung von BDS-Aktivitäten mit der Begründung ab, dass es sich dabei um eine „Diskriminierung“ Israels handele: „Menschenrechte, einschließlich des Diskriminierungsverbots, zielen ausdrücklich auf den Schutz von Einzelpersonen [und] Gruppen von Einzelpersonen“, nicht von Staaten“.

2014: Die chilenische Regierung friert die Gespräche über ein Freihandelsabkommen mit Israel ein, nachdem Abgeordnete und Palästinenser*innen im Land eine Kampagne gestartet haben.

2014: Der brasilianische Bundesstaat Rio Grande do Sul kündigt ein Projekt mit Israels größtem Militärkonzern Elbit Systems zum Bau eines Mikrosatelliten für das brasilianische Militär. Die Provinz Buenos Aires (Argentinien) kündigt einen Vertrag über eine große Wasseraufbereitungsanlage mit Israels nationalem Wasserversorger Mekorot.

2013: Die EU gibt Leitlinien heraus, die eine EU-Finanzierung israelischer Aktivitäten und Projekte im besetzten palästinensischen Gebiet (OPT), einschließlich Ost-Jerusalem, verbieten.

DESINVESTITION (Investitionsentzug)

2009 – 2021: Der norwegische Staatsfonds mit einem Vermögen von 1,3 Billionen Dollar trennt sich 2009 von Elbit Systems und 2021 von zwei Unternehmen, die mit israelischen Siedlungen im OPT in Verbindung stehen. Ebenfalls im Jahr 2021 trennt sich der größte norwegische Pensionsfonds KLP mit einem Vermögen von über 95 Milliarden US-Dollar von 16 Unternehmen aufgrund ihrer Verbindungen zu Siedlungen.

2020: Die Universität Manchester (Großbritannien) zieht fast 2 Millionen Pfund aus Unternehmen ab, die an der israelischen Unterdrückung beteiligt sind. In den Vereinigten Staaten stimmen Studierende der Columbia University, der University of Illinois Urbana-Champaign und der San Francisco State University für den Ausstieg aus der israelischen Apartheid.

2021 & 2012: 2021 trennt sich der neuseeländischen Superannuation Funds von israelischen Banken. Bereits 2012 hatte sich der Fonds von Elbit Systems getrennt. Ebenfalls im Jahr 2021 trennt sich der britische East Sussex Pension Fund von Elbit Systems.

2016 & 2014: Die Presbyterianische Kirche USA trennt sich 2014 von HP, Caterpillar und Motorola Solutions. Im Jahr 2016 trennt sich die United Methodist Church von G4S und allen israelischen Banken.

2012: Die Quaker Friends Fiduciary Corporation und der amerikanische Pensionsfondsriese TIAA-CREF ziehenfast 73 Millionen US-Dollar von Caterpillar ab.

WIRTSCHAFTLICHE UND UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNG

2023: Mit dem Aufstieg der rechtsextremen israelischen Regierung und ihren weitreichenden Plänen für eine Justizreform sieht sich die israelische Wirtschaft mit erheblicher Instabilität und Kapitalflucht konfrontiert, was dazu beiträgt, die Auswirkungen der aktuellen palästinensisch-geführten Kampagne zur Isolierung von Apartheid noch weiter verschärft. Moody’s stuft die Kreditwürdigkeit Israels herab, US-Tech-Unternehmen beginnen, Niederlassungen in Israel zu schließen; israelische Hi-Tech-Unternehmen wandern ins Ausland ab, Investitionen in israelische Hi-Tech gehen stark zurück, und der ehemalige Vorsitzende des israelischen Nationalen Wirtschaftsrats, Prof. Eugene Kandel, sagt zwei Szenarien für israelische Wirtschaft voraus: „Herzinfarkt oder Krebs„. Kurz gesagt, Israel entwickelt sich rasant zu einer #ShutDownNation.

2023: #BDS verkündet einen großen Sieg: G4S, das weltweit größte Sicherheitsunternehmen trennt sich vollständig von Apartheid-Israel durch den Verkauf seiner Anteile an der israelischen Polizeiakademie

2023: Carrefour kündigt an, keine Geschäfte in Siedlungen zu eröffnen, um „das Risiko der Komplizenschaft“ zu vermeiden, was eine Gegenboykottkampagne gegen das Unternehmen durch rechtsextreme israelische Siedler*innen auslöst. Carrefours anhaltende Komplizenschaft mit Apartheid bedeutet auch, dass die BDS-Kampagne #BoycottCarrefour fortgesetzt wird.

2022: Die multinationale und sozial verantwortliche Eiscrememarke Ben & Jerry’s stellt ihren Betrieb in Apartheid-Israel ein. Im Jahr 2021 hatte der unabhängige Vorstand des Unternehmens beschlossen, den Verkauf seiner Produkte in Israel und seinen illegalen Siedlungen einzustellen.

2018: AXA IM, hundertprozentige Tochtergesellschaft von AXA, zieht sein Kapital von Elbit Systems ab aufgrund des Drucks, der von der Koalition „Stop AXA Assistance to Israeli Apartheid“ ausgeübt wurde. Die anhaltenden Investitionen von AXA in zutiefst mitschuldige israelische Banken bedeuten jedoch, dass die #BoycottAXA-Kampagne fortgesetzt wird.

2016: Nach einer inspirierenden BDS-Kampagne trennt sich Orange von seiner israelischen Tochtergesellschaft. Der irische Baustoffkonzern CRH zieht sich aus dem israelischen Markt zurück durch Verkauf seines Aktienpakets an mitschuldigen israelischen Unternehmen Nesher Cement.

2015: Der französische Mischkonzern Veolia bricht unter massivem BDS-Druck zusammen, was ihn weltweite Ausschreibungen im Wert von über 20 Milliarden US-Dollar kostet, und stellt seine gesamten Tätigkeiten in Israel ein.

2014: Das israelische Unternehmen SodaStream ist gezwungen, seine illegale Siedlungsfabrik in der Nähe des besetzten Jerusalem zu schließen, nachdem eine weltweite BDS-Kampagne dazu geführt hatte, dass viele Einzelhändler die Produkte des Unternehmens abstießen.

2013: Unilever schließt seine Fabrik in der illegalen israelischen Siedlung Barkan nach Boykottdrohungen und Druck von Menschenrechtsorganisationen. Etwa zur gleichen Zeit wird ein UN-Bericht veröffentlicht, der Unternehmen, die in illegalen Siedlungen tätig sind, verurteilt und sie zum Rückzug auffordert.

2011: Der große schwedische Mul-T-Lock-Hersteller Assa Abloy schließt seine Fabrik in der illegalen israelischen Siedlung Barkan auf Druck von Menschenrechtsorganisationen und der schwedischen Kirche.

2011: Agrexco, Israels wichtigster Obst- und Gemüseexporteur und ein Hauptangriffsziel von BDS, geht mangels Investor*innen in Konkurs nach jahrelangen rückläufigen Umsätzen in 13 europäischen Ländern.

SOLIDARITÄT VON GEWERKSCHAFTEN UND ARBEITNEHMER*INNEN

2005 – 2023: Wichtige Gewerkschaftsverbände und – organisationen in aller Welt unterstützen BDS, darunter: Congress of South African Trade Unions-COSATU  und South African Federation of Trade Unions, Irish Congress of Trade Union, Central Única dos Trabalhadores-CUT (Brasilien ), CTA Autonoma (Argentinien); Trade Union Congress (UK); LO (Norwegen); Solidaires (Frankreich); Canadian Union of Postal Workers; United Electrical-UE und Zweigstellen der United Auto Workers-UAW an der Universität von Kalifornien, der NYU und der UMass Amherst (USA); Bund Christlicher Gewerkschaften (Belgien); Central Unitaria de Trabajadores de Colombia; WFTU-Mitgliedsgewerkschaften einschließlich CITU, AICCTU (Indien); Verband italienischer Metallarbeiter*innen-FIOM.

2023: Die Gewerkschaftsverbände MLC, CTSPP und FPBOU (Mauritius) fordern ihre Regierung auf, die Wiedereinsetzung des UN-Sonderausschusses gegen Apartheid zu unterstützen.

2009 – 2021: Nach dem Angriff auf die Freedom Flotilla im Jahr 2009 verhindern Hafenarbeiter*innen weltweit, dass Schiffe aus Apartheid-Israel in Indien, Südafrika, Schweden, der Türkei und den USA anlegen oder ihre Ladung löschen. Im Jahr 2021 leiten oder unterstützen Hafenarbeiter*innen Initiativen wie „Block the Boat“ der AROC, die israelische Schiffe am Be- und Entladen in den Häfen von Oakland, Kalifornien (USA) bis Durban (Südafrika) hindern, um gegen die israelischen Gräueltaten in Gaza und Jerusalem zu protestieren.

2017: All India Kisan Sabha, der 16 Millionen indische Bauern und Bäuerinnen vertritt, unterstützt den BDS-Aufruf und die Kampagne gegen israelische Agrarinterventionen in Indien.

KULTURELLER BOYKOTT

2004 – 2023: Weltweit befürworten tausende einflussreiche Künstler*innen und andere Kulturschaffende aus allen Bereichen sowie mehrere bedeutende Künstler*innengewerkschaften und -kollektive den kulturellen Boykott Israels. Zu diesen Künstler*innen gehören Pop- und Rockstars, Rapper*innen, DJs und Produzent*innen, mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Autor*innen und Dramatiker*innen, führende Filmemacher*innen und Schauspieler*innen, bildende Künstler*innen, Tänzer*innen und viele andere. Bewegungen wie Black for Palestine, Musicians for Palestine und Visual Arts for Palestine werden ins Leben gerufen, zusammen mit ähnlichen Bewegungen in Lateinamerika, Indien, Südafrika und ganz Europa. Zu ihnen gehören die Musiker*innen Roger Waters, Brian Eno, FKA Twigs, Seun Kuti, Patti Smith und Rage Against the Machine; die Schriftsteller Sally Rooney, John Berger, Henning Mankell, China Miéville, Caryl Churchill und Kamila Shamsie; der bildende Künstler Tai Shani und die Fotografin Nan Goldin, um nur einige zu nennen.

2004 – 2023: Weltberühmte Künstler*innen sagen nach Aufrufen palästinensischer und internationaler Künstler*innen und Menschenrechtsaktivist*innen Auftritte und Veranstaltungen in Apartheid-Israel ab. Dazu gehören Lorde, Lana del Rey, Shakira, Natalie Portman, Elvis Costello, Pharrell, The Killers, Gil Scott-Heron, Lauryn Hill, Gilberto Gil, Zakir Hussain, Faithless, Big Thief, Rodrigo y Gabriela, Marianah, U2, Bjork, Snoop Dogg, Cat Power, Vanessa Paradis, Gorillaz und viele andere.

2004 – 2023: Führende Filmschaffende, auch aus Hollywood, rufen zu umfassender Solidarität mit den Palästinenser*innen auf und befürworten Maßnahmen, um Israel zur Rechenschaft zu ziehen. Dazu gehören Mark Ruffalo, Susan Sarandon, Tony Kushner, Tilda Swinton, Pedro Almodovar, Miriam Margolyes, Boots Riley, Alia Shawkat, Ken Loach, Julie Christie, Jim Jarmusch, Thandiwe Newton, Gael García Bernal, Maxine Peake, Mike Leigh, Sarah Schulman, James Schamus, Mira Nair, Viggo Mortensen, Harriet Walter und andere.

2004 – 2023: Hunderte Künstler*innen boykottieren internationale Veranstaltungen und Veranstaltungsorte, die von israelischen Botschaften und Konsulaten gesponsert werden oder die Künstler*innen, die sich für die Rechte der Palästinenser*innen einsetzen, einschließlich BDS, zensieren und ausschließen. Dazu gehören Künstler*innen, die sich vom Sydney Festival, dem Pop-Kultur Berlin Festival, dem Ruhrtriennale Festival, von deutschen Technoclubs und vielen mehr zurückziehen.

2018-19: Die einjährige Boykottkampagne gegen den Eurovision Song Contest in Apartheid-Tel Aviv führt zu einem Rückgang der internationalen Besucher*innen um etwa 90 % und zwingt die Organisator*innen dazu, leere Plätze an israelische Soldat*innen und Siedler*innen zu vergeben. Israel sieht sich gezwungen, den Wettbewerb aus Jerusalem zu verlegen, da es den Wettbewerb nicht dazu nutzen kann, seine illegale Annexion der Stadt und die Besetzung des palästinensischen Ost-Jerusalem zu untermauern. Mehr als 150.000 Menschen, Hunderte von Künstler*innen und weit über 100 LGBTQIA+-Organisationen und -Zentren beteiligen sich an der Kampagne. Die Mainstream-Medien bezeichnen die Veranstaltung durchweg als die kontroverseste Eurovision aller Zeiten. In Millionen von Beiträgen wurde neben „Israel“ das Wort „Apartheid“ am häufigsten mit dem offiziellen Eurovisions-Hashtag Israels getwittert.

AKADEMISCHER BOYKOTT UND AKTIVISMUS AUF DEM CAMPUS

2013 – 2023: Die in den USA ansässige American Studies Association (ASA) stimmt für den Boykott israelischer akademischer Institutionen, ebenso wie die Middle East Studies Association (MESA), die Association of Black Anthropologists, die Association for Asian American Studies (AAAS) und Native American and Indigenous Studies Association (NAISA), die British Society for Middle Eastern Studies (BRISMES), die Canadian Society for Socialist Studies (SSS) und der Latin American Council of Social Sciences (CLACSO) mit mehr als 800 Forschungszentren in 55 Ländern.

2014 – 2022: Die Graduate Institute Student Association, Harvards Studentierendenzeitung The Crimson, mehr als 50 Studierendengruppen der New York University, die Canadian Federation of Students, der Studierendenverband  der Universidad Austral de Chile (FEUACh),  die britische National Union of Studentsunter andere verabschieden Anträge zur Unterstützung von BDS.

2021: In nie dagewesener Zahl setzen sich Hunderte von Universitätsabteilungen, Programmen, Vereinigungen und Gewerkschaften sowie Zehntausende von Akademiker*innen weltweit für die Rechte der Palästinenser*innen ein und befürworten Boykotte oder andere Maßnahmen, um Israel zur Rechenschaft zu ziehen.

2021: Die Vereinigung der Professor*innen der Universität von Brasilia (Brasilien) stimmt mit 80 % gegen die Zusammenarbeit mit der israelischen Apartheid.

2011: Die Universität von Johannesburg (Südafrika) bricht ihre Beziehungen zur israelischen Ben-Gurion-Universität (BGU) ab, weil sie an der israelischen Apartheid beteiligt ist.

2005: Die Association of University Teacher-AUT (UK) beschließt den akademischen Boykott Israels.

SPORT-BOYKOTT

2021 – 2022: Sportstars und -mannschaften verteidigen in nie dagewesener Zahl die Rechte der Palästinenser*innen und weigern sich, die israelische Apartheid “mittels Sport reinzuwaschen“.

2018 – 2022: Der Oakland Roots SC, der Qatar Sports Club, UiTM, Malaysias größte Universität, der Luton Town FC, der Forest Green Rovers FC und der Chester FC verzichten auf ein PUMA-Sponsoring oder verpflichten sich, keine Verträge mit PUMA zu schließen, weil das Unternehmen sich an der israelischen Apartheid beteiligt.

2021: Ein „Freundschaftsspiel“ zwischen dem FC Barcelona und dem rassistischen israelischen Klub Beitar Jerusalem wird abgesagt, nachdem der FC Barcelona darauf bestand, dass das Spiel nicht in Jerusalem stattfindet, wo Israel seine schrittweise ethnische Säuberung der einheimischen palästinensischen Gemeinden fortsetzt.

2021: Malaysia verweigert dem israelischen Squash-Team die Teilnahme am Weltturnier.

2018: Dank weltweitem Druck sagt die argentinische Fußballnationalmannschaft der Männer eine Reise zu einem „Freundschaftsspiel“ in Apartheid-Israel ab.

2017: Mehr als die Hälfte der NFL (US)-Spieler sagen ihre Teilnahme an einer komplett bezahlten Propagandareise ab, die organisiert wurde, um das Image Israels zu verbessern.

ANTI-PINKWASHING

2019 – 2023: Mehr als 50 Filmemacher*innen haben ihre Filme von dem von der israelischen Regierung geförderten TLVFest zurückgezogen und damit auf den Aufruf von palästinensischen Queers und Partner*innen in aller Welt reagiert.

2023: Der Grammy-preisgekrönte britische Künstler Sam Smith hat seinen Auftritt in Apartheid-Israel abgesagt, um zu verhindern, dass Israels Unterdrückung der Palästinenser*innen mittels pink- und art-washing verschleiert wird.

2022: Die Lisbon Pride lehnt die Teilnahme des Botschafters von Apartheid-Israel ab, wäre es doch „heuchlerisch“, einem Apartheidstaat die Teilnahme an einer Feier zum „Kampf für LGBTI+-Rechte, Menschenrechte und Gleichberechtigung“ zu erlauben.

2020 – 2021: 2020 wird Queer Cinema for Palestine (QCP) ins Leben gerufen. Queere Filmemacher*innen verpflichten sich, nicht an von der israelischen Regierung geförderten Veranstaltungen teilzunehmen, einschließlich des TLVFest. Mehr als 200 queere Filmemacher*innen haben die Selbstverpflichtung unterzeichnet. Im Jahr 2021 wird das erste QCP-Filmfestivals von einer Koalition aus 30 Gruppen auf der ganzen Welt organisiert – eine Solidaritätsinitiative, die einen dynamischen Raum bietet, um einheimischen Palästinenser*innen zur Seite zu stehen.

Diese BDS-bezogenen Erfolge sind nur eine Momentaufnahme dessen, wo wir heute stehen. Danke, dass ihr uns dabei unterstützt, die Dunkelheit in Licht zu verwandeln und ihr euch weiterhin mit unserem gewaltfreien, antirassistischen Kampf gegen Apartheid, Siedlerkolonialismus und Besatzung und für palästinensische Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit solidarisiert!

 

18 Years of BDS. 18 Years of Impact in Turning Darkness into Light
Übersetzung Redaktion BDS-Kampagne.de

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