Israelische Künstler*innen unterstützen den Boykott des Pop-Kultur Berlin Festival 2019
Categories: Kultureller Boykott
Als israelische Künstler*innen, Musiker*innen und Filmemacher*innen unterstützen wir den Aufruf der Palästinenser*innen, das Festival Pop-Kultur Berlin 2019 zu boykottieren angesichts seiner Komplizenschaft mit dem rassistischen Regime Israels.
Solange Pop-Kultur weiterhin die israelische Botschaft als Partner hat, werden alle Auftritte bei dem Festival von der israelischen Regierung instrumentalisiert, um die Besatzung zu übertünchen und sich durch Kultur neu zu profilieren.
Wir halten es für moralisch unabdingbar, dass die jahrzehntelange Unterdrückung von Millionen von Palästinenser*innen durch die israelische Regierung beendet werden muss, und dass Boykotte, die im Völkerrecht und in den universellen Prinzipien der Menschenrechte verankert sind, eine legitime, gewaltfreie und bewährte Taktik sind.
Wir sind bestürzt darüber, dass der Festivaldirektor im vergangenen Jahr den BDS zu Unrecht als “antisemitisch” verurteilt hat, um seine Partnerschaft mit der israelischen Botschaft zu verteidigen. Selbst Avi Primor, ehemaliger israelischer Botschafter in Deutschland, stimmt zu: “Das Leitmotiv der BDS-Bewegung ist Gerechtigkeit für die Palästinenser“.
Wir stimmen mit 240 jüdischen und israelischen Wissenschaftler*innen überein, die die Bundesregierung aufforderten, den jüngsten anti-palästinensischen Beschluss des Bundestages, in dem die BDS-Bewegung für die Rechte der Palästinenser*innen fälschlicherweise mit Rassismus gleichgesetzt wurde, nicht zu unterstützen. Sie fügten hinzu, dass sie “entsetzt darüber sind, dass Forderungen nach Gleichberechtigung und der Einhaltung des Völkerrechts als antisemitisch angesehen werden “.
Wir stimmen auch mit Ishay Rosen Zvi, einem Talmud-Professor an der Universität Tel Aviv, überein, der anprangerte, dass sowohl in Deutschland als auch anderswo versucht wird, “die Unterschiede zwischen Kritik am Zionismus, Kritik an Israel, Kritik an der Politik der Regierung Israels und Antisemitismus zu beseitigen”.
Unterzeichnet von
Aviad Albert, Musiker
Dror Dayan, Filmemacher und Filmwissenschaftler
Ohal Grietzer, Musikerin
Avi Hershkovitz, Filmregisseur
Liad Hussein Kantorowicz, Performance-Künstlerin
Jonathan Ofir, Violinist und Dirigent
Michal Peleg, Autorin
Ben Ronen, Bildender Künstler
Michal Sapir, Schriftstellerin und Musikerin
Yonatan Shapira, Musiker
Professor Eyal Sivan, Filmemacher
Oriana Weich, Kulturschaffende
Eyal Weizman, Künstler und Architekt
Karen Zack, Photographin