Niederländische Gewerkschaft FNV streicht HP als Partner
Categories: Desinvestition, Gewerkschaften, Hewlett-Packard (HP)
Federatie Nederlandse Vakbeweging (FNV), mit 1,1 Millionen Mitgliedern die grösste Gewerkschaft der Niederlande, hat einen bedeutenden Sieg für die Boykott-HP-Kampagne und die weltweite Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS) erzielt. In einer Mitteilung der Gewerkschaft heisst es: «Solange unklar ist, ob sich Hewlett Packard (HP) an Menschenrechtsverletzungen beteiligt, werden wir das Unternehmen nicht mehr in unseren Angeboten für Mitglieder berücksichtigen».
Sue Blackwell, Mitglied der FNV und Aktivistin in der Boykott-HP-Kampagne, sprach über die Einzelheiten des Erfolgs und sagte:
Bislang bot die Gewerkschaft regelmässig einen Preisnachlass von 15% auf HP-Produkte an. Dies wird nun eingestellt. Selbst wenn HP-Markenunternehmen versuchen, sich der Verantwortung zu entziehen und sich hinter einer neuen Identität verstecken, erinnern wir sie solange an ihre Pflichten, bis sie ihre Mitwirkung bei der Verletzung der palästinensischen Menschenrechte beenden. Von Apartheid und Besatzung zu profitieren ist inakzeptabel und stösst auf unseren Widerstand.
Mahmoud Nawaja’a, Generalkoordinator des BDS National Committee in Palestine sagte:
Wir danken den Mitgliedern und Mitarbeiter*innen der FNV, die für die Auswahl der Partner in ihren Mitgliedschaftsangeboten verantwortlich sind, für diesen wichtigen Schritt. HP wurde für das Profitieren von der Unterdrückung palästinensischer Rechte durch Israel verantwortlich gemacht. Unternehmen, die die HP-Marken verwenden, unterstützen die israelische Apartheid und Besatzung, indem sie der israelischen Regierung die Server zur Verfügung stellen, auf denen sich das berüchtigte Bevölkerungsregister befindet, und indem sie Computer an das israelische Militär verkaufen. Das HP-Spin-Off, DXC Technology, beteiligt sich am Siedler-Kolonialismus Israels, indem es eine Einrichtung in einer illegalen israelischen Siedlung im besetzten Westjordanland unterhält. Wir fordern, dass HP alle diese Verbindungen beendet, die der Verweigerung der palästinensischen Menschenrechte dienen.
In der Vergangenheit hat HP Dienstleistungen für die israelische Marine erbracht, die die unmenschliche Blockade des Gazastreifens aufrechterhält, das biometrische Zugangskontrollsystem «BASEL» unterhalten, das Racial Profiling vonPalästinenser*innen an israelischen Kontrollpunkten ermöglicht, und auch Archivierungssysteme für israelische Gefängnisse unterhalten. Wir fordern Entschädigungen für diese früheren Verträge, die Israels unmenschliche Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen erleichtert haben. HP spaltete sich in HP Inc. und HPE auf und gründete weitere Spin-offs. Trotz wiederholter Aufforderungen haben die Unternehmen, die unter der Marke HP auftreten, jedoch keinen Beweis dafür erbracht, dass durch diese Umstrukturierungsprozesse die Beteiligung der HP-Markenunternehmen an den Kriegsverbrechen und den Verletzungen palästinensischer Menschenrechte beendet wurden. Zivilgesellschaftliche Organisationen aus der ganzen Welt haben die HP-Unternehmen aufgefordert, ihre Beziehungen zu Israel zu beenden, und haben erklärt, dass es in der Verantwortung der Unternehmen liegt, zu beweisen, dass sie nicht länger von der Mittäterschaft profitieren.
Über 30 Kirchen in den Vereinigten Staaten sind jetzt HP-frei, und zahlreiche haben ihr Kapital aus HP abgezogen. Im Juni letzten Jahres verabschiedete die mit über 4 Millionen Mitgliedern grösste Student*innenorganisation Indiens, die Students Federation of India, in Solidarität mit dem Grossen Marsch der Rückkehr in Gaza eine Resolution , mit der sie sich der Boykott HP-Kampagne anschloss und BDS unterstützt. Im April 2018 schloss sich Dublin nach einem Entscheid des Stadtrat als erste europäische Hauptstadt der BDS-Bewegung an und versprach, alle Verträge mit HP-Unternehmen und DXC Technology zu beenden.
Quelle: bdsmovement.net
Übersetzung: Stop HP