Projekte des Jüdischen Nationalfonds in Siedlungen

02.05.2014

Categories: JNF

KKL (Keren Kayemet LeIsrael bzw. Jüdischer Nationalfonds JNF) gibt sich auf seiner Website als Organisation aus, die das Gemeinwohl der gesamten Bevölkerung und den Umweltschutz verfolgt. Die Organisation ist tief in der zionistischen Bewegung verwurzelt. KKL/JNF lässt Gönner/innen im Glauben, keine Projekte in den besetzten Gebieten zu verfolgen, was selbst in Israel von vielen kritisch beurteilt würde.
 
Bislang hat der JNF/KKL für Projekte in den besetzten Gebieten mit Unterakkordanten gearbeitet. Darunter finden sich auch Kräfte, die die Vertreibung palästinensischer Familien aus Ostjerusalem fordern.
 
In einem hebräischsprachigen Dokument aus dem Jahr 2012, das der Journalist Raviv Drucker auf seinem Blog veröffentlicht hat, findet sich eine Liste von Projekten in Siedlungen in den besetzten Gebieten, die vom JNF finanziert werden (PDF). Teilweise betont der JNF sogar, dass dabei öffentliche Kredite im Spiel sind.
BDS France hat die Projekte (ergänzt z.T. durch Ortsangaben) übersetzt (zur Umrechnung: 5 NIS entsprechen 1 Euro):
1. Amphitheater in Shilo – 2 Mio. NIS,
2. Infrastrukturprojekte in Ariel – 4,5 Mio. NIS,
3. Zentralpark in Avnei Hefetz [nahe Tulkarem] – 2,5 Mio. NIS,
4. Promenade in Gush Etzion [südl. von Jerusalem]: 250.000 NIS; wird KKL-Promenade heissen
5. Promenade in Kfar Adumin [östl. von Jerusalem]: nahezu 1,5 Mio. NIS,
6. Fahrradrouten im Regionalrat Mateh Binyamin: 1,7 Mio. NIS,
7. Landwirtschaftliche Farm in Eitam: 2,5 Mio. NIS,
8. Park und Beobachtungspunkt in Mitzpe Yericho [nahe Jericho]: 600 000 NIS,
9. Historische Stätte in Rosh Tzurim [nahe Bethlehem]: 400 000 NIS,
10. Habanim-Park in Hébron: 700 000 NIS,
11. Infrastrukturarbeiten in der Jeshiva von Elon Moreh [nahe Nablus]: 300 000 NIS,
12. Öffentlicher Platz in Shavei Shomron: 350 000 NIOS,
13. Öffentlicher Platz in Har Bracha [nahe Nablus], nahezu 1 Mio. NIS,
14. Kikar-Park in Beit El [nahe Ramallah]: 120 000 NIS.
Laut Drucker wurden die Investitionen kürzlich sogar beschleunigt. Die Veröffentlichung steht im Zusammenhang mit einem Vorschlag der aktuellen Justizministerin Tzipi Livni, die staatlichen Kontrollen auf den KKL auszudehnen. Sie argumentiert (zu Recht), der Fonds sei ein Arm der Regierung, der wie alle anderen Bereiche kontrolliert werden müsse. Wohnbauminister Uri Ariel wehrt sich dagegen und betont, der KKL/JNF solle angesichts der wichtigen Aufgaben, die er erfüllt, nicht der Öffentlichkeit preisgegeben werden.
Zuerst veröffentlich auf der Website von BDS France am 6.5.2014

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