Die Palästinensische Kampagne für akademischen und kulturellen Boykott (PACBI) fordert Kulturschaffende und Kultureinrichtungen weltweit auf, nicht mit kulturellen Institutionen aus Israel zusammenzuarbeiten und Einladungen zur Teilnahme an Veranstaltungen in Israel abzulehnen. Israelische Kultureinrichtungen sind Teil des ideologischen und institutionellen Rahmens, der Palästinenser_innen fundamentale Rechte abspricht. Seit einigen Jahren setzt Israel Kulturschaffende und kulturelle Produktionen gezielt ein, um von seiner aggressiven Politik gegenüber den Palästinenser_innen abzulenken und die Illusion eines toleranten Landes zu vermitteln.

Der kulturelle Boykott inspiriert sich an den Erfahrungen der südafrikanischen Anti-Apartheid-Bewegung. Im Gegensatz zur damaligen Strategie lehnt PACBI den Boykott individueller Kulturschaffender auf der Grundlage ihrer ethnischen, religiösen oder nationalen Identität sowie jegliche Zensur ab und unterstreicht das Recht auf Meinungsfreiheit. 

In der Schweiz haben sich aus Anlass des Festival Culturescapes Israel im Jahr 2011 und des Filmfestivals Locarno 2015 mit seiner Carte Blanche für Israel zahlreiche Kulturschaffende und Intellektuelle dem kulturellen Boykott Israels angeschlossen. Ähnliche Stellungnahmen gab es auch aus Protest gegen die wiederholten militärischen Aggressionen Israels im Gazastreifen oder im Libanon.

Beiträge zum Thema

  • Boykott des Filmfestivals in Sderot, Israel

    25.05.2006

    Nach dem bereits palestinensische FilmacherInnen den Boykott des Cinema South Filmfestivals in Sderot in Israel beschlossen hatten, hat nun auch das englische Jurimitglied Professor Haim Bresheeth (Universität London) aus Solidariät mit den palästinensischenFilmemacherInnen sich von der Juri zurückgezogen.

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